
Da ist doch der Wurm drin! – Ungebetene Gäste
Der Winter hält nun endgültig Einzug und mit den warmen Temperaturen verschwinden augenscheinlich auch die Zecken und ähnliche Parasiten aus der Umgebung unserer Haustiere. Doch der Schein trügt – unsere Tiere können auch in der kalten Jahreszeit jederzeit ungebetene Gäste mit ins Haus bringen. Doch was dagegen tun? Ist es anzuraten, seinen Hund oder seine Katze regelmäßige zu entwurmen und wenn ja, wie oft? Wenn nicht, was gibt es für Alternativen?
Um diese Fragen beantworten zu können ist es wichtig, erst einmal zu verstehen, was bei einem Wurmbefall überhaupt passiert, wie sich ein Wurmbefall äußern kann und wie sich das eigene Haustier “einen Wurm” holen kann.
Es gibt viel verschiedene Arten von Würmern, die ein Hund oder eine Katze in sich tragen kann. Mit einem Großteil von ihnen können unsere vierbeinigen Freunde sich jeden Tag anstecken – zum Beispiel beim täglichen Spaziergang im Wald oder beim Herumstreunen auf einer Wiese. Dies geht oftmals so schnell und so unauffällig, dass wir es gar nicht bemerken. In der Regel kommen unsere Tiere nämlich gar nicht mit einem adulten Wurm in Berührung, sondern nehmen die Wurmeier auf, welche von Wildtieren oder anderen Haustieren, die sich mit diesen Würmern angesteckt haben, ausgeschieden werden. Hierfür ist es ausreichend, wenn der Hund beim Spazierengehen an den Hinterlassenschaften eines anderen Hundes schnuppert oder unsere Katze während ihres Freigangs eine Maus fängt. Wichtig ist zu wissen, dass besagte Wurmeier so klein sind, dass wir sie mit bloßem Auge gar nicht sehen können – streift im Wald also ein Hund mit Wurmbefall durch das Geäst, ist es durchaus möglich, dass an den Blättern oder am Gras diese sehr kleinen Wurmeier hängen bleiben und der eigene Hund sich durch schnuppern oder lecken an diesen Pflanzen mit den Wurmeiern ansteckt.
Besondere Vorsicht ist außerdem bei Welpen und Kitten geboten. Ein Wurmbefall hat für diese Jungtiere oft dramatischere Folgen als für ein ausgewachsenes Tier, da das Immunsystem der Kleinen noch nicht so stark ist. Die Ansteckung kann schon im Mutterleib oder beim Saugen über die Muttermilch passieren.
Sollte ein Tier mit seinem Besitzer ins Ausland verreisen, muss zudem bedacht werden, dass dort auch andere Parasiten heimisch sind und dahingehend auch “besondere Vorsichtsmaßnahmen” ergriffen werden müssen.
Natürlich ist es für eine Wohnungskatze wesentlich unwahrscheinlicher, sich einen Wurmbefall einzuhandeln wie für einen Hund, der jeden Tag im Wald unterwegs ist. Die Häufigkeit der Wurmkuren sollte daher immer den Lebensumständen des entsprechenden Tieres angepasst werden.
Doch nicht nur der Lebenswandel des entsprechenden Tieres ist ausschlaggebend für die Entwurmung – auch sein Umfeld ist hierfür von Bedeutung. Denn neben dem Schutz des entsprechenden Individuums sollen die Wurmkuren auch die anderen Tiere und Menschen in seinem täglichen Umfeld schützen. Haben kleine Kinder, ältere oder kranke Menschen regelmäßig Kontakt zu dem betreffenden Tier, so muss eine Wurmkur deutlich öfter erfolgen.
Wenn im eigenen Haushalt keine sogenannten Risikogruppen (also kleine Kinder, etc.) leben, überlegen sich manche Tierhalter, ob es wirklich notwendig ist, ihrem Tier prophylaktisch in regelmäßigen Abständen eine Wurmkur zu geben. Immerhin ist ja nicht sicher, dass das Tier überhaupt einen Wurmbefall hat. Um die Notwendigkeit einer Wurmkur festzustellen, kann in einer Tierarztpraxis die Kotprobe eines Tieres auf die Wurmeier, welche bei einem Wurmbefall ausgeschieden werden und infektiös sind, untersucht werden. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass bei dieser Untersuchung zwar viele, aber nicht alle Würmer festgestellt werden können. Deswegen sollte im Einzelfall immer Rücksprache mit dem Tierarzt gehalten werden, ob eine Entwurmung erforderlich ist oder ob es ausreicht, in regelmäßigen Abständen eine Kotprobe zum Untersuchen vorbei zu bringen.
Schlussendlich muss jeder Tierhalter für sein Tier, sich selbst und sein Umfeld den Weg finden, der für ihn auf allen Ebenen sinnvoll und praktikabel ist. Denn Prophylaxe soll schützen und nicht zur Belastung werden.