
Da läuft doch etwas schief….die Encephalitozoonose des Kaninchens
Hinter dem komplizierten Namen Encephalitozoon cuniculi steckt eine ernstzunehmende Krankheit für unsere Kaninchen, welche unbehandelt tödlich verläuft. Doch auch mit Behandlung ist die Prognose für den Patienten fraglich und wird mit Fortschreiten der Krankheit zusehends schlechter. Deswegen ist es wichtig, die Symptome für diese Krankheit als Kaninchenhalter zu kennen und ernstzunehmen.
Ein typisches Anzeichen für diese Krankheit ist die Kopfschiefhaltung, welche jedoch nicht bei allen erkrankten Kaninchen zu beobachten ist. Da der Krankheitserreger das zentrale Nervensystem und die Nieren befällt, kann es auch zu Lähmungserscheinungen, Krämpfen, Augenzittern, anderen neurologischen Ausfällen oder schlicht zu einer vermehrten Wasseraufnahme (“mehr trinken”) kommen. Das alles sind Anzeichen bei denen man als Kaninchenhalter einen Tierarzt aufsuchen sollte. Dieser wird dann evtl. eine Antikörper-Bestimmung aus einer Blutprobe des betroffenen Kaninchens durchführen, um die Krankheit sicher zu diagnostizieren. Der Antikörpertiter geht hoch, wenn das Tier schon einmal Kontakt mit dem Einzeller E. cuniculi hatte, welcher diese Krankheit auslöst. Allerdings muss beachtet werden, dass auch nach einer erfolgreichen Therapie das Kaninchen immer Träger dieser Krankheit bleibt und sich andere Tiere über den ausgeschiedenen Urin auch noch lange nach der abgeschlossenen Behandlung mit der Krankheit anstecken können. Dies muss vor allem bedacht werden, wenn ein neues Tier in eine bereits bestehende Gruppe integriert werden soll. Doch auch das Kaninchen selbst kann erneut erkranken und neben der medikamentösen Behandlung ist es wichtig auf eine ausreichende Nahrungsaufnahme zu achten, damit das Tier nicht abmagert. Gerade Kaninchen mit Kopfschiefhaltung oder Lähmungserscheinungen fällt es oftmals schwer, ihr Futter wie gewohnt zu sich zu nehmen. Als Besitzer eines solchen Kaninchens muss man also darauf achten das Futter so zu platzieren, dass das Tier trotz seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung an dieses heran kommt.
Leider gibt es keine Impfung oder andere vorbeugende Maßnahmen, mit denen wir unsere Kaninchen gegen diese Krankheit schützen können. Es bleibt also nur, stets aufmerksam zu sein und Veränderungen rechtzeitig zu bemerken.