Stille Wasser sind gefährlich

Stille Wasser sind gefährlich

Die Leptospirose (auch Stuttgarter Hundeseuche genannt) ist eine weltweit verbreitete Erkrankung, es können sich unter anderem Hunde und Menschen mit ihr infizieren. Der Krankheitserreger gelangt mit dem Urin infizierter Nagetiere (z.B. Mäuse) in die Umwelt. Bei warmen Temperaturen kann er im Boden bis zu sechs Wochen, in stehenden Gewässern sogar länger als drei Monate überleben. Die Infektionsgefahr ist also vor allem in den Sommermonaten hoch. Durch kleine Haut- oder Schleimhautverletzungen dringen die Bakterien dann in den Körper ein und verteilen sich mit dem Blutstrom in verschiedene innere Organe. Als besonders häufige Infektionsquelle gilt durch den Harn von Nagern verunreinigtes Gewässer, wie zum Beispiel Pfützen oder Seen, aus denen der Hund trinkt oder in denen er badet. Die ersten Krankheitsanzeichen treten im Mittel nach ungefähr zehn bis vierzehn Tagen auf und sind oftmals unspezifisch. So leiden viele Hunde zunächst an Fressunlust, Erbrechen und/oder Fieber. Der weitere Verlauf der Krankheit unterscheidet sich je nach dem betroffenen Organ. Es kann zu Abgeschlagenheit, Muskelzittern, Gelbsucht und blutigen Durchfällen infolge schwerer Schäden des Verdauungstraktes kommen. Bei einem Befall der Niere, welcher in einem Nierenversagen enden kann, wird häufiger Harnabsatz beobachtet. Sollte eine Beteiligung der Lunge vorliegen, kann es zu Husten mit blutigem Auswurf und Atemnot kommen. Die Prognose für einen Patienten mit Leptospirose ist stark von dem Zeitpunkt der Diagnose und des Therapiebeginns abhängig ist. Die unspezifischen Symptome zu Beginn der Erkrankung machen eine frühe Diagnosestellung jedoch schwierig, weswegen trotz der Gabe von Antibiotika die Krankheit durch die bereits entstandenen Organschäden bei zehn bis fünfzig Prozent aller erkrankten Hunde tödlich verläuft. Zum Schutz der Hunde gegen Leptospirose empfiehlt sich eine Impfung, welche in der Regel bereits bei der Grundimmunisierung im Welpenalter mit eingeschlossen ist. Während in den letzten beiden Jahrzehnten zwei Stämme des Erregers besonders häufig für Infektionen mit dieser Erkrankung sorgten, sind in den letzten Jahren zwei weitere relevante Stämme hinzugekommen. Mittlerweile gibt es einen erweiterten Impfstoff, welcher diese beiden Stämme mit abdeckt.